Villy Sørensen

Villy Sørensen, geboren am 13. 1. 1929 in Kopenhagen als Sohn eines Zugführers. Studium der Philosophie und Psychologie an der Kopenhagener Universität, 1952/53 an der Universität Freiburg i.Br.; 1950/52 als Pädagoge in der Kinderabteilung eines Krankenhauses in Kopenhagen. 1957 und 1958 Gast bei den Tagungen der Gruppe 47. In den fünfziger Jahren einer der Wortführer des dänischen Modernismus, der sich entschieden für die Erneuerung der literarischen Tradition in Skandinavien einsetzte. Zusammen mit Klaus Rifbjerg Herausgeber der einflussreichen literarischen Zeitschrift „Vindrosen“ (1959–1963), die sich für eine Öffnung der jüngeren dänischen Schriftstellergeneration auf die neuen ästhetischen Tendenzen in Europa hin engagierte; auch seine eigene schriftstellerische und philosophische Arbeit stand im Zeichen dieser Öffnung. Als Übersetzer vermittelte Sørensen der literarischen Öffentlichkeit Dänemarks Werke von Thomas Mann, Franz Kafka, Hermann Broch, Ödön von Horváth, Max Frisch und Ilse Aichinger. Herausgeber der Schriften von Seneca, Erasmus von Rotterdam, Richard Wagner, Søren Kierkegaard und des jungen Karl Marx. 1987–1991 redigierte er die Reihe Kulturbibliothek im großen dänischen Verlag Gyldendal, die einen repräsentativen Überblick über die europäische, namentlich auch die deutsche Kultur vermittelt. 1994 und 1998 wurde er für den Nobelpreis vorgeschlagen. Sørensen lebte lange Zeit in Klampenborg unweit von Kopenhagen. Er starb am 16. 12. 2001 in Kopenhagen.

*  ...